Divertimento für Streichquartett ( 1979 ) - ca. 12 '
I : Allegro agitato
II : Senza misura - Arioso sostenuto
III : Con brio
Zwischen zwei bewegten Ecksätzen, von denen der erste melodisch, der letzte mehr rhythmisch bestimmt ist, steht ein zweigeteilter, zentraler Mittelsatz.
Dieser bietet den Interpreten in einem ersten aleatorisch gehaltenen Abschnitt interpretatorische Freiheiten, um in einem zweiten, sehr getragenen Teil
strenge polyphone Bindungen einzugehen.
UA: 15.10.1979 Brieske; Schuster-Quartett Cottbus
ENA Musikverlag 2003; Verl. Nr. HKR Nr. 9; ISMN M - 700165 - 58 -1; CD : kross archiv
Zwei Geschichten für Streichquartett ( 1981 ) - Dauer variabel
I : Der Schatz ( Text nach Äsop: Hubert Kross )
II : „Meister Hahn und die Mäuse"
Text ( nach Motiven eines ukrainischen Volksmärchens ) : Till Sailer
Diese Geschichten wenden sich an kleine Hörer. "Der Schatz" will ihre Aufmerksamkeit auf die unterschiedlichen Spielweisen und damit verbundenen
Ausdrucksmöglichkeiten der Streichinstrumente lenken. Der angegebene Text ist als Anregung und Vorschlag zu werten. Der Primarius oder Vortragende wird
Gelegenheit nehmen, in freiem Gespräch mit seinen Hörern die jeweilige Publikumssituation bestmöglich zu nutzen. Der Text zu „Meister Hahn und die
Mäuse" ist etwa in der Art von „Peter und der Wolf" behandelt, doch muß der Erzähler auch singen und die Kinder zum Mitsingen,
Mitmachen, Raten animieren. Auf diese Weise kann ein ganzes Schul- oder Kindergartenkonzert gefüllt werden. Die illustrative Vertonung wird als Mittel
gebraucht, auch « modernere » Klänge situationsbezogen den Kindern nahezubringen.
&bdquO;Wahrlich, ein Musikschatz" (aus einer Kritik von Klaus Klingbeil in der „Lausitzer Rundschau", Mai 1981): „...Kross hat sein
durchkonzipiertes Dreiviertelstunden-Kinderkonzert pädagogisch geschickt aufgebaut... Dann, wenn die Konzentrationsfähigkeit der Kinder schon nachläßt, ...
sind sie selbst an der Reihe ... So macht ihnen die Sache Spaß, und sie nehmen manches Wissen mit nach Hause..."
„Den Bedürfnissen junger Konzertbesucher gemäß" ( aus einer Kritik von Renate Parschau in der „Berliner Zeitung" vom 26.5.1981):
„... Die jungen Hörer jedenfalls lernten das Streichquartett von seiner weniger «klassischen» Seite kennen, nahmen ihm sogar «angeschrägte» Akkorde
und «geschärfte» Melodien ab..."
UA „Der Schatz": 21.1.1981 Berlin; Solisten-Streichquartett der Komischen Oper Berlin
UA „Meister Hahn und die Mäuse": 29.3.1989, Niederseifersdorf; Lutz Hillmann, Kocor-Quartett Bautzen; Druckausgabe und CD : kross archiv
Ohne Roß bei den Kentauren. Streichquartett ( 1982 ) - ca. 15 '
I : Tranquillo rubato / Allegro molto
II : Allegro
Der Zweisätzigkeit entspricht eine Zweigliedrigkeit der Sätze selbst: im ersten wechseln Rubatophrasen mit heterophonen bewegten Abschnitten; im zweiten
Satz kontrastieren gezupfte Scherzandi mit kraftvoll tänzerischen Episoden. Die Klangpalette der Streichinstrumente wird durch bestimmte Techniken wie
Klopfelemente oder gleichzeitiges Streichen und Zupfen erweitert.
UA: 22.4.1987 Cottbus; Kocor-Quartett; Druckausgabe und CD: kross archiv; Im Manuskriptarchiv des Deutschen Tonkünstlerverbandes, Nr. 445A
Balladen für Streichdoppelquartett (2007) - ca. 17'
I: Prolog
II: Ballade I
III: Intermezzo
IV: Ballade II
UA: 4.11.2007 Cottbus; Cottbuser und Lódzer Streichquartett. Druckausgabe und CD: kross archiv. Tonaufzeichnung auch RBB (Radio Berlin-Brandenburg)
Dr. Patrick Tröster schrieb im „tonkünstler-forum" 72 vom März 2009: "...Das äußerst dicht gearbeitete Werk besteht aus vier Teilen, welche
entfernt die viersätzige Tradition des Streichquartetts aufgreifen... Der erste Satz ist von einer klagenden Stimmung geprägt, die durch die
intensive Verwendung von Ostinati gesteigert wird. In der ersten Ballade liegt die Melodie, die von reizvollen Dissonanzen und fein austarierten
rhythmischen Überblendungen überlagert wird, größtenteils im Cello. Das gotische Prinzip der Isorhythmie durchzieht mit seinen minimalistischen
Verschachtelungen den dritten Satz. Mit kreisenden, patternartig enggeführten Motiven stellen sich in der zweiten Ballade ungewöhnliche, klanglich
intensive und sich logisch ergebende Dissonanzen ein, die dadurch den Boden einer tief wurzelnden Melancholie bereiten..."
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