„Mich rührt so sehr böhmischen Volkes Weise"
Variationen für Flöte, Viola und Violoncello (1986) - ca. 14 '

Mich rührt so sehr
böhmischen Volkes Weise,
schleicht sie ins Herz sich leise,
macht sie es schwer.

Wenn ein Kind sacht
singt beim Kartoffeljäten,
klingt dir sein Lied im späten
Traum noch der Nacht.

Magst du auch sein
weit über Land gefahren,
fällt es dir doch nach Jahren
stets wieder ein.

Die drei Strophen des Rilkeschen Gedichtes sind den Sätzen 4, 6 und 8 als Einstimmung für die Interpreten vorangestellt; sie können von diesen aber auch wie in stillem Nachsinnen an diesen Stellen gesprochen werden. Zum Beispiel vor dem 4. Satz vom Cellisten, später vom Flötisten, zuletzt vom Bratscher: wie erfüllt von den Dichterworten greift der Musiker zum Instrument, die anderen folgen ihm. Vielleicht liegt auch auf einem Tischchen oder Hocker ein altes Gedichtbüchlein; jeweils vor der entsprechenden Strophe greift sich ein Solist das Bändchen, welches - inmitten der Pulte plaziert - seine anregende Rolle auch für die übrigen Sätze zu erkennen gibt. Natürlich genügt es auch, daß das Gedicht auf dem Programmzettel abgedruckt wird; möge mit ihm - und den Noten - jeder Interpret in Freiheit umgehen.
UA: 28.10.1986 Altdöbern; Solistentrio Cottbus. Druckausgabe und CD: kross archiv

Die Hügelkette rings um die Stadt (1991) - ca. 9 '
4 Pastoralen für 2 Violinen und Viola
I: Andantino con licenza
II: Grazioso
III: Moderato e rubato
IV: Presto leggiero
Zum Musizieren in nicht so häufiger Formation, auch zum Auflockern eines Streichquartettprogramms oder zum pädagogischen Gebrauch im Gemeinschaftsmusizieren an Musik- oder Hochschulen können diese Sätze, als Zyklus oder auch einzeln, verwendet werden.
UA 12.1.2008 Ühlingen/Riedern a.W. Schüler der Musikschule Südschwarzwald. Einstudierung: Ulrike Schammler.
Druckausgabe und CD: kross archiv

Stara burska für Flöte, Oboe und Klavier - ca. 5 '
Die Komposition fußt auf einem sorbischen Bauerntanz, der als Requisit Dreschflegel verwendet. Sie entstand zunächst für Schüler einer Musikschule, wurde aber auch schon gern von "gestandenen" Musikanten interpretiert.
UA: 26.6.1980 Cottbus; Schüler des Konservatoriums, Helge Langhof. Manuskript

Terzettino für Oboe, Fagott und Klavier (1982) - ca. 8 '
Wie die vorgenannte Komposition zunächst für Schüler geschrieben, will sie Elemente zeitgenössischen mit solchen szenischen Musizierens verbinden. Die Bläser stehen zunächst am Klavier und blasen bei geöffnetem Deckel gegen die Saiten. Später treten sie vor ihre Pulte und spielen frei in Richtung zum Publikum. Dann musizieren sie, wie der Pianist, sitzend, blasen gegen Ende des Stückes wieder stehend gegen die Saiten und zuletzt frei in Richtung zum Publikum. Dieses kleine Szenarium - auf das natürlich zugunsten einer rein konzertanten Ausführung auch verzichtet werden kann - versucht gleichwohl eine musikalische Bogenform auch optisch erlebbar zu machen. Manuskript